Gedichte von Claudia Ranz

 

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                            Über mich

Aufstehen
Draußen regnete es,
und hier drinnen war es warm.
Ich schaute aus dem Fenster
und beobachtete die Leute,
wie sie vor dem Regen flüchteten.
Ich drehte mich um.
Du lagst noch im Bett
und hast geschlafen.
Eigentlich hätte ich gehen müssen,
doch ich verspürte keine Lust.
Ich zog mich wieder aus und
kroch zu dir unter die Decke.
Ich schlief ein und wußte,
daß, wenn ich aufwachen würde,
du neben mir liegst.


Der Fremde an meiner Seite

Fremd bist du mir geworden.
Was ist passiert?
Kälte spüre ich in dir.
Was ist passiert?
Haß finde ich in deinen Augen.
Was ist passiert?
Gleichgültigkeit entdecke ich in deinem Verhalten.
Was ist passiert?
Was ist passiert mit dir und mir?
Was ist passiert mit unseren Gefühlen?
Ich weiß es nicht.
Und ich kann nichts mehr dagegen tun.
Warum?
Fremd sind wir uns geworden.
Was ist passiert?


Wenn ich die Augen schließe

"Zimmer, wenn ich die Augen schließe,
dann flößt du mir Angst ein.

Wind, wenn ich die Augen schließe,
dann fliege ich mit dir weit fort.

Licht, wenn ich die Augen schließe,
dann dringt kein Schein hinein.

Menschen, wenn ich die Augen schließe,
dann verstehe ich jedes Wort.

Leben, wenn ich die Augen schließe,
dann bist du für mich tot"


Oft frag ich mich, was Wahnsinn ist

Wie du dich nachts ertappst,
wenn du deine Haare zählst
oder eine Plastikbirne schälst.
Wenn du gar nichts mehr erkennst,
und du dann deine Hand verschenkst.
Wenn das Ticken einer Uhr
Viel lauter ist in deinem Ohr,
als es die anderen Leute hören,
und es dir auch noch beschwören.
Ist es Wahnsinn, wenn dein Kopf zerplatzt
Und du dein Hirn vom Teller kratzt.
Oder alles nur so sinnlos sieht,
und du dich dann selbst erschießt.
Ist es Wahnsinn - oder Wahrheit,
die dich irre macht durch ihre Klarheit?!

Frühling
Nach eiskalten Nächten,
voll Schnee und voll Eis,
nach nachtdunklen Tagen,
wo alles nur weiß,
ist heute nun endlich
ein wärmerer Tag,
so daß ich nur noch
auf der Wiese herum lag.
Nach Winterstürmen
und warmer Montur,
erblühen die Bäume,
es erwacht die Natur.
Die Sonne am Himmel
erfreut mein Gemüt,
und ich begrüße den Vogel,
der über mir fliegt.
Hallo, lieber Frühling,
ich begrüße dich gern,
und du, blöder Winter,
bleib du mir nur fern!


Aus dem Feuer der Sonne geschmiedet
Eines abends in einer Vollmondnacht,
eigens nur für Wunder gemacht,
drang ein Schwert aus der Tiefe empor,
und man nannte es Calibur.

Eine Waffe gegen die Finsternis,
strahlend leuchtend, wie das Sonnenlicht.
Doch nur ein Mann konnte es führen
und konnte die Macht des Lichtes spüren.

Als das Böse im Lande war verdrängt
wurde es wieder im Meer versenkt,
doch es kehrt zurück, wenn Unheil droht,
und sein Licht wird strahlen, stärker als der Tod.


Was mich morgens aufstehen läßt
Das, was mich morgens aufstehen läßt,
ist der Gedanke an Dich.

Und das, was mich abends nicht schlafen läßt,
ist die Sehnsucht, bei dir zu sein.

Das, was mich noch am Leben erhält,
ist die Hoffnung auf Frieden in der Welt.

Aber das, was mich irgendwann sterben läßt,
ist die Einsamkeit.



Mut
Mut,
wo bist du geblieben?
Mut,
was hab´ ich getan?
Mut,
nach all diesen Schlägen.
Schau,
wie weit ich nur kam!
Hoffnung,
du gingst verloren.
Irgendwo,
irgendwann.
Mut,
was ist nur geworden?
Schau,
wie weit ich nur kam!!



Durcheinander
In vielen Stunden glaube ich an Gott.
In vielen wünsche ich mir den Tod.
Oft weine und lache ich zugleich.
Manchmal bin ich arm und reich.
Nachts wach und morgens schlafe ich.
Ich glaub, ich den zuviel an Dich!



Der Zahn der Zeit

Man träumt noch viel
in jungen Jahren
und versucht
mit aller Kraft
und glaubt und hofft,
daß man es schafft
sie tief im Herzen
zu bewahren.
Doch man wird alt,
und eh man
sich's versieht
ist jeder Traum
und Illusion
versunken tief
im Zeitenstrom
der Alltag hat dann
doch gesiegt.



Arikon

Ich träumte heute Nacht,
ich wäre im Reich der Feen
und dürfte in den Spiegel
des Feenkönigs sehen.

Drin sah ich ein Gesicht,
so zärtlich und doch stark,
so traurig und so wunderschön,
von geheimnisvoller Art.

Er war des Königs Erben,
den ich im Spiegel sah.
Sein Haar war leuchtend Gold,
sein Blick war rein und klar.

Die Lippen fein geschwungen
von strahlend roter Pracht.
Tief dunkelbraune Augen
mit unbändiger Macht.

Es war, als würd die Sonne
nach jahrelanger Nacht
aus tiefen , dunklen Sphären
mit neuer Kraft erwacht.

Von dieser Schönheit hingerissen,
berührte ich den Spiegel.
Das Bild verschwand im Augenblick,
und ich sah es nie wieder.



Kartentricks

War allein und dann kamst du,
und mit dir das Glück dazu.
Wollte lachen, wollte leben
und nach deinem Körper streben.
Wollte etwas Liebe kriegen,
in den 7. Himmel fliegen.
Habe wohl zuviel bekommen,
wurd´s mir wieder weg genommen.
Weg das Spielzeug, weg das Glück.
Gott, was für ein Kartentrick!



Unendlich

Ich bin es leid!
Durstig,
wütend,
meine Lage betrachtend.
Wer lenkt?
Wer denkt?

Zeig mir die Sterne.
Fall mit mir in die
Unendlichkeit.
Schwerelos,
ewig,
wahrhaftig.
Wer führt?
Wer spürt?

Ich bin es leid!
Durstig,
wütend.
Meine Misere betrachtend.



Paradox

Nebeneinander
und trotzdem allein.
Gemeinsam
und doch nicht zusammen.
Schöne Zeit,
obwohl vielleicht vergeudet.
Leidenschaftliche Träume,
trotz kalter Realität.
Versuch der Annäherung.
Warten auf Berührungen.
Hoffen auf Zärtlichkeit.
Und dann - vorbei -
Abschied von dir,
doch die Gefühle bleiben.
Entfernung beendet nicht
den Wunsch nach
Zärtlichkeit.
Wiedersehen in meinen
Träumen.



Frühling II

Was für ein Winter!
Viel Schnee, viel Eis,
doch nun endlich ist es vorbei.
Die Sonne wärmt.
Die Blätter grünen.
Die Blumen blühen.
Die Vögel singen.
Erneuerung!
Ich schließe die Augen
und atme tief ein:
ICH KANN IHN RIECHEN,
DEN FRÜHLING!



Frühling III
Heiterkeit und Sonnenschein
Springen, tanzen, fröhlich sein
Alles sprießt und blüht und grünt
und der Wind klingt wie Musik
Für mich die schönste Zeit im Jahr
Die Nacht ist frisch, die Luft ist klar.



Dann
Ich höre Deine Schritte
Und sehe Deine Gestalt.
Dann zittere ich und bebe.
Mir wird dann heiß und kalt.

Ich blick in Deine Augen,
verfolge Dein Gesicht.
Mir wird davon ganz schwindelig.
Ich hoffe, man merkt das nicht.

So geht's mir jeden Abend,
wenn ich dich wieder sehe:
Mein Körper spielt verrückt,
mein Herz tut mir so weh.



Darum
Was
kann man tun,
wenn
einem das Herz
zerspringt?

Weinen?
Träumen?
Trauern?
Sterben?
Schreien?

Vielleicht schreien!
Also schrei,
wenn es dir hilft,
denn
ich schreie auch.
Mit jedem Wort,
daß ich
zu Papier bringe!



Die Wahrheit
Ich liebe Dich!
Das ist die Wahrheit.
Das fühle ich.
Das nagt in mir.
Das tut mir weh.
Doch Du?
Was soll ich tun?
Ich liebe Dich.
Und Du?
Du liebst mich nicht.
Ich weiß es.
Ich fühle es.
Das ist die Wahrheit.
Die Wahrheit über Dich und mich.



Kampfbereit
Hier steh ich , Leben!
Nimm mich hin.
Umfließe mich und
saug mich völlig auf.
Ich bin bereit.
Bereit zu kämpfen,
lieben, hassen.
Bereit zu allem,
ausnahmslos.
Fordere mich heraus.
Steig mit mir in den Ring.
Schlag mich.
Streichle mich.
Laß mich etwas fühlen,
denn heute fühle ich nichts.
Töte mich, wenn du kannst,
doch vergiß mich bitte nicht!



Gedanken
Einsamkeit, wie ich sie kenne,
ist die Schlimmste, die es gibt.
Denn dann denk ich, daß mich niemand
wirklich richtig innig liebt.

Traurigkeit, wie ich sie meine,
ist ein tiefer See voll Schmerz.
Und in solchen Stunden glaub ich,
daß es endlich bricht, mein Herz.

Liebe, wie ich sie verstehe,
ist ein herrliches Gefühl.
Denn sie gibt mir Kraft und Hoffnung
Für den Weg, der vor mir liegt.





Man sollte nie den einfachsten Weg gehen...

Eiskalte Zeiten
Zerbrechende Herzen
Verbrannte Träume
Verlorene Ziele
Hoffnungslose Welt-
schon aufgegeben

Für Milliarden - Hölle
Für Millionen - Egal
Für Wenige - Paradies

Zweideutigkeit führt auch zum Ziel
Gleichgültigkeit bringt auch den Tod
Hoffnungslosigkeit ist unser aller Untergang
...nur weil er einfacher ist!!!

 

Ich will
Ich will leben,
nicht nur DA sein.
Ich will wachsen,
nicht nur klein sein.
Ich will alles
Und noch mehr.
Ich will lieben
Und zwar sehr.
Ich will kämpfen
Für mein Glück.
Geh nur vorwärts,
nie zurück.
Ich will weinen.
Ich will lachen.
Will verrückte
Dinge machen.
Ich hab Kraft
Und ich hab Mut!
Bis zum letzten
Atemzug.



Zeit
Der Regen
klopft an mein Fenster.
Unaufhörlich,
immer gleich, monoton,
wie das Ticken einer Uhr.
Die Zeit rinnt vorbei.
Sekunden.
Minuten.
Stunden.
Unerträglich langsam,
doch bestimmend
auf das
Ende.



Abendstern
Die Dämmerung senkt sich auf die Gärten, als
Nebel geruhsam durch die Weiden schleicht.
Die Schöpfung ruht sich aus.
Geräusche werden umgeben von Schweigen.
Fern von Schatten gelangen sie ins Universum.
Emporgehoben ins Ungewisse, schleichen Tage umher,
wie Schwingen einer verlorenen Nähe.
Die Luft zittert.
Die Glut am Abend beflügelt ein Herz
und brennt ihren Zauberschein hinein.
Ist alles Mondenglanz,
so werde ich zurück kommen,
da hier
der Anfang ist.



!

Ich habe dich gesehen,
mit dir geredet, und
du hast mich verstanden!
Das habe ich noch nie erlebt,
denn wenn ich mit jemand redete
wurde ich ausgelacht und
verstehen konnte mich niemand.



Berührungen
Meine Tränen streicheln dein Gesicht,
und meine Augen spüren deine Hände.
Meinen Lippen berühren deinen Mund,
und meine Haut fühlt deinen Kuß.
Der Wind wiegt dich in den Schlaf,
und meine Gedanken wachen über dich.



Bleib!

Du stehst an der Tür
und willst gehen.
Du drehst dich um
und schaust mir in die Augen.
Ich will nicht weinen,
aber ich kann nichts dagegen tun.
"Bleib!", will ich sagen,
doch die Tür springt ins Schloß.
Du gehst, wo ich dich jetzt so brauche.
Du machst es dir leicht,
aber du kannst nicht immer davon laufen!



Blind!

Oft stelle ich mir vor
ich sitze in Dunkelheit
und um mich herum
ist die Einsamkeit.
Allein, verlassen
in der Ewigkeit.
Keine Wand,
keine Mauer,
kein Mensch weit und breit.
Ich schaue auf
und frage Gott:
Was soll ich hier? Schenk mir den Tod.
Ich will schreien,
doch kann ich es nicht.
Ich will sehen,
doch ich habe kein Licht.



Tunnel
Ich träumte einst,
ich saß in einem Tunnel.
"Huch", dacht ich just,
"was soll der Frust?!
Auch im Tunnel gibt's viel Rummel."
Ich dachte mir,
es gibt für alles einen Grund.
Stell bloß keine Fragen,
du mußt es ertragen.
Doch manchmal ist ein Grund auch Schund.



Allein
Allein der Glaube, was du gerade tust.
Allein das Wissen, wo du gerade bist.
Allein wenn ich mit dir zusammen bin,
läßt mich vergessen, was so sinnlos ist.

Das es sinnlos ist, daß ich dich liebe.
Und die Hoffnung, daß du mich erkennst.
Und der Wunsch, der in mir lebt,
daß du mir deine Liebe schenkst.

Und trotzdem ist ein Wort von dir,
wie ein Gesang, wie ein Choral
und die Berührung deiner Hand
für mich die reinste Seelenqual.



Unmöglich
Das weiße Blatt Papier vor mir.
Und der Gedanke an Dich in mir.
Schwer zu vereinbaren,
doch nicht unmöglich.
Du hast in mir den Gedanken erweckt
und die Hoffnung entfacht,
daß nichts unmöglich ist
auf dieser Welt.
Das allein macht mich so froh.
Mein Herz ist voll davon.
Und voll von Dir.
Ich schrei es heraus
Damit es jeder hören kann:
Nichts ist unmöglich!!!



Lachen und Weinen

Morgens neben dir aufgewacht.
Abends ohne dich eingeschlafen.
Schöner Tag, kalte Nacht.
Immer wieder aufgewacht.
Immer nur an dich gedacht.
Zärtlich geküßt.
Täglich vermißt.
Träume nur mit dir geträumt.
Tränen nur für dich geweint.
Lachen vor Glück, Weinen vor Glück.
Einmal Himmel, nie zurück.
Ohne dich werde ich verrückt.
Spurlos verschwunden
und doch wieder gefunden.
Nur durch dich.



Geister

Du gibt's mir Ruhe,
und das liebe ich an dir.
Du gibt mir Hoffnung,
und die brauche ich so sehr.
Du machst mir Angst,
vor dem, was in mir steckt.
Sag, was passiert,
wenn du das in mir weckst.
Oh, halt mich fest
Und scheuch die Geister weg.
Sie sind im Kopf
Und spielen dort Versteck.

 

 



Stumm

Ich schrieb dir gern ein Liebeslied,
mit Schmalz und viel Gefühl,
weil ich dir gern erklären würd,
was sich in meinem Herzen rührt.
Für mich ist das kein Spiel.

Ich finde nur den Anfang nicht.
Ich kenne kein Wort dafür,
das trifft, was ich dir sagen will,
das zeigen kann, was ich heut fühl.
Ich sehne mich nach dir!

So bleib ich stumm, mein Leben lang
und schreib's nur auf Papier.
Ich wünscht, daß du es lesen könn´st
und mein Gefühl für dich erkennst.
Was gäbe ich dafür!!

 

 

Alle Gedichte Copyright Claudia Ranz

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